Jeden Morgen dasselbe
Vergnügen. Der Arbeitsweg ist für viele inzwischen eine Qual geworden.
Überfüllte Bahnen, volle Busse und Autokolonnen auf den Strassen gehören zum
alltäglichen Bild. Die sogenannte Rush Hour belastet die Natur, den Menschen
und die Wirtschaft.
Dennoch wird der Arbeitsweg immer länger. Für den passenden Job, oder überhaupt einen Job, nehmen wir immer längere und beschwerlichere Arbeitswege in Kauf. Im Jahr 2015 betrug das durchschnittliche tägliche Pendelpensum in der Schweiz etwa 30 Kilometer und knapp eine Stunde. Seit 2010 ist die Tendenz durchgehend steigend.
Dennoch wird der Arbeitsweg immer länger. Für den passenden Job, oder überhaupt einen Job, nehmen wir immer längere und beschwerlichere Arbeitswege in Kauf. Im Jahr 2015 betrug das durchschnittliche tägliche Pendelpensum in der Schweiz etwa 30 Kilometer und knapp eine Stunde. Seit 2010 ist die Tendenz durchgehend steigend.
Wirtschaftliche Kosten des
Pendelns
Trotz des gut
ausgebauten ÖV-Netzes bewegt sich ein grosser Teil des Schweizer Pendelverkehrs
über die Strassen. Rückblickend auf das Jahr 2015 waren es 52 % aller Pendler,
die mit dem Auto ihre Arbeitsstätte aufsuchten. Dazu kamen noch die
Linienbusse. Die Schweizer Strassen sind also entsprechend voll, zwei Mal pro
Tag. Von volkswirtschaftlicher Seite gesehen ist der Schaden des Pendelns kaum
eindeutig zu ermitteln. Fest steht lediglich, dass der gesamte motorisierte
Strassenverkehr den Schweizer Steuerzahler viele Milliarden Franken pro Jahr kostet. Die
letzten statistischen Daten ergaben einen Betrag von 74,3 Milliarden
Franken im Jahr 2012. Mit einberechnet wurden bereits die Kosten für
etwaige Umwelt- und Gesundheitsschäden, als auch die verursachten Kosten durch
Unfälle.
Ökologische Kosten des Pendelns
Obwohl sich
umweltfreundliche Elektrofahrzeuge hierzulande grösserer Beliebtheit erfreuen
als in den Nachbarländern, überwiegt der Anteil der Verbrennungsmotoren am
Verkehrsaufkommen. Dadurch leidet die Luftqualität beträchtlich. Auch die Tier-
und Pflanzenwelt bleibt von den Treibstoffabgasen nicht verschont. In vielen
deutschen Grossstädten wurden sogar Umweltzonen errichtet, in denen sich nur
Kraftfahrzeuge mit bestimmten Feinstaubplaketten aufhalten durften. Die Erfolge
dieser Massnahme sind bis heute zweifelhafter Natur. Der fortlaufende
Stop-&-Go-Verkehr sorgt zudem für einen erhöhten Verschleiss an den
Bremsvorrichtungen der Fahrzeuge. Die abgeriebenen Mikropartikel werden durch
die Luft in der Umgebung verteilt. An vielbefahrenen Strassen lassen die
Metallteilchen sogar Blätter an Bäumen und kleine Pflanzen magnetisch werden.
Gesundheitliche Probleme des
Pendelns
Neben den
ökologischen und ökonomischen Problemen, die das Pendeln mit sich bringt, sorgt
die lange und anstrengende Fahrt in Autokolonnen und presswurstartig
überfüllten Bussen und Bahnen für Stress und Unwohlsein. Je länger die
Pendelfahrt, desto grösser sind die gesundheitlichen Belastungen. Dabei
ist ein Weg von 50 Minuten bereits gesundheitsschädigend. Die Symptome können
dabei von körperlichen Beschwerden, wie Rückenschmerzen, bis hin zu psychischen
Problemen, wie Schlafstörungen oder gar Depressionen, reichen. Das Kernproblem
ist der Wegfall von freiverfügbarer Zeit. Nach einer langen Fahrt ist der
Körper noch lange in einer Art Ausnahmezustand und bedarf einer längeren
Erholungspause.
Was tun gegen Pendelstress
Die Möglichkeit von
Zuhause aus Arbeiten zu können, ist sehr gerne gesehen. Gerade bei langen Wegen
zur Arbeitsstätte kann diese Option, ein- oder mehrmals die Woche nicht im
Verkehrschaos zu versinken, wahre Wunder für Körper und Geist bewirken. Lässt
sich der Weg zur Arbeit nicht vermeiden, kann es helfen, die Work-Life-Balance
anhand eines Teilzeitarbeitsverhältnisses wiederherzustellen. Sollte auch dies
aus finanzieller oder arbeitsorganisatorischer Sicht nicht möglich sein, ist es
vielleicht an der Zeit, sich über eine andere Arbeitsstelle Gedanken zu machen.
Idealerweise sollte sich diese näher am Wohnort befinden, oder zumindest besser
und schneller erreichbar sein.