Dienstag, 9. Mai 2017

Der Pendelstress und seine Kosten


Jeden Morgen dasselbe Vergnügen. Der Arbeitsweg ist für viele inzwischen eine Qual geworden. Überfüllte Bahnen, volle Busse und Autokolonnen auf den Strassen gehören zum alltäglichen Bild. Die sogenannte Rush Hour belastet die Natur, den Menschen und die Wirtschaft.

Dennoch wird der Arbeitsweg immer länger. Für den passenden Job, oder überhaupt einen Job, nehmen wir immer längere und beschwerlichere Arbeitswege in Kauf. Im Jahr 2015 betrug das durchschnittliche tägliche Pendelpensum in der Schweiz etwa 30 Kilometer und knapp eine Stunde. Seit 2010 ist die Tendenz durchgehend steigend.
Wirtschaftliche Kosten des Pendelns
Trotz des gut ausgebauten ÖV-Netzes bewegt sich ein grosser Teil des Schweizer Pendelverkehrs über die Strassen. Rückblickend auf das Jahr 2015 waren es 52 % aller Pendler, die mit dem Auto ihre Arbeitsstätte aufsuchten. Dazu kamen noch die Linienbusse. Die Schweizer Strassen sind also entsprechend voll, zwei Mal pro Tag. Von volkswirtschaftlicher Seite gesehen ist der Schaden des Pendelns kaum eindeutig zu ermitteln. Fest steht lediglich, dass der gesamte motorisierte Strassenverkehr den Schweizer Steuerzahler viele Milliarden Franken pro Jahr kostet. Die letzten statistischen Daten ergaben einen Betrag von 74,3 Milliarden Franken im Jahr 2012. Mit einberechnet wurden bereits die Kosten für etwaige Umwelt- und Gesundheitsschäden, als auch die verursachten Kosten durch Unfälle.
Ökologische Kosten des Pendelns
Obwohl sich umweltfreundliche Elektrofahrzeuge hierzulande grösserer Beliebtheit erfreuen als in den Nachbarländern, überwiegt der Anteil der Verbrennungsmotoren am Verkehrsaufkommen. Dadurch leidet die Luftqualität beträchtlich. Auch die Tier- und Pflanzenwelt bleibt von den Treibstoffabgasen nicht verschont. In vielen deutschen Grossstädten wurden sogar Umweltzonen errichtet, in denen sich nur Kraftfahrzeuge mit bestimmten Feinstaubplaketten aufhalten durften. Die Erfolge dieser Massnahme sind bis heute zweifelhafter Natur. Der fortlaufende Stop-&-Go-Verkehr sorgt zudem für einen erhöhten Verschleiss an den Bremsvorrichtungen der Fahrzeuge. Die abgeriebenen Mikropartikel werden durch die Luft in der Umgebung verteilt. An vielbefahrenen Strassen lassen die Metallteilchen sogar Blätter an Bäumen und kleine Pflanzen magnetisch werden.
Gesundheitliche Probleme des Pendelns
Neben den ökologischen und ökonomischen Problemen, die das Pendeln mit sich bringt, sorgt die lange und anstrengende Fahrt in Autokolonnen und presswurstartig überfüllten Bussen und Bahnen für Stress und Unwohlsein. Je länger die Pendelfahrt, desto grösser sind die gesundheitlichen Belastungen. Dabei ist ein Weg von 50 Minuten bereits gesundheitsschädigend. Die Symptome können dabei von körperlichen Beschwerden, wie Rückenschmerzen, bis hin zu psychischen Problemen, wie Schlafstörungen oder gar Depressionen, reichen. Das Kernproblem ist der Wegfall von freiverfügbarer Zeit. Nach einer langen Fahrt ist der Körper noch lange in einer Art Ausnahmezustand und bedarf einer längeren Erholungspause.
Was tun gegen Pendelstress
Die Möglichkeit von Zuhause aus Arbeiten zu können, ist sehr gerne gesehen. Gerade bei langen Wegen zur Arbeitsstätte kann diese Option, ein- oder mehrmals die Woche nicht im Verkehrschaos zu versinken, wahre Wunder für Körper und Geist bewirken. Lässt sich der Weg zur Arbeit nicht vermeiden, kann es helfen, die Work-Life-Balance anhand eines Teilzeitarbeitsverhältnisses wiederherzustellen. Sollte auch dies aus finanzieller oder arbeitsorganisatorischer Sicht nicht möglich sein, ist es vielleicht an der Zeit, sich über eine andere Arbeitsstelle Gedanken zu machen. Idealerweise sollte sich diese näher am Wohnort befinden, oder zumindest besser und schneller erreichbar sein.

Mittwoch, 3. Mai 2017

Arbeitslosenquote sinkt weiter


Die am 7. April neu veröffentlichten Arbeitslosenzahlen zeichnen ein gesamthaft positives Bild der Stellensuchenden. Im März ist die Arbeitslosenquote nämlich noch einmal gesunken. Ausserdem hat die Zahl der gemeldeten offenen Stellen zugenommen.
Die Arbeitslosenquote ist im März 2017 um 0.2 Prozentpunkte auf 3.4% gesunken. Die Zahl der registrierten Arbeitslosen hat sich damit seit dem Februar um 7‘529 Personen verringert, das sind 4.7%. Im März waren damit insgesamt noch 152‘280 Personen bei den RAV registriert.
Davon waren ein bisschen mehr Männer (57.5%) als Frauen (42.5%) arbeitslos. Auch die Jugendarbeitslosigkeit ist im März weiter zurückgegangen (-0.2%) und beträgt noch 3.2%. Die Arbeitslosenquote der 50-jährigen und älter ist ebenfalls leicht gesunken (-0.1%) und lag im März bei 3.0%. Glücklicherweise findet die Mehrheit der registrierten Arbeitslosen (60.5%) nach ein bis sechs Monaten wieder eine Anstellung.

Auf regionaler Ebene lassen sich wieder deutliche Unterschiede feststellen. In der Deutschschweiz liegt die Arbeitslosenquote bei 3.0% und in der Westschweiz und dem Tessin bei 4.5%. Ausserdem ist die Arbeitslosenquote in den ländlicheren Gegenden tendenziell meist tiefer als in städtischer Umgebung.


Jobrider